Big Five for Life

Antworten auf die Fragen des Lebens

Mein Sinn im Leben

Das immer wiederkehrende Thema, sich einen Sinn des Lebens zu suchen und darauf hinzuarbeiten, ist für viele Menschen ein sehr mühseliges. Eben so auch für mich. Als ich am Anfang meiner Schulkarriere war und zum ersten Mal in meinem Leben, ein live Musical gesehen habe, war mir klar, ich werde Musicaldarstellerin. Das Musical hieß “We will Rock you” und ich weiß noch ganz genau, dass ich vor lauter Begeisterung beim Schlussapplaus geweint habe.

Einige Jahre vergingen und ich stand am Ende meiner Schulkarriere, immer noch mit dem festen Wunsch Musicaldarstellerin zu werden. Zur Sicherheit habe ich eine berufsbildende Oberstufe besucht, um, egal was in meinem Leben passiert, einen krisensicheren Job zu haben. In den Sommerferien habe ich Workshops besucht, um Ballett, Jazz und meine Stimme zu trainieren. Doch dann kam etwas, auf das ich mich nicht vorbereiten konnte.

Ich habe meine Matura bestanden, hatte mein Diplom als Elementarpädagogin in der Hand und hatte auch die Aufnahmeprüfung für das Musical Studium geschafft. Die erste Woche in der Ausbildung verging und ich wusste plötzlich, das ist nicht das was ich machen möchte. Über zehn Jahre dachte ich, dass die Bühne genau das sein wird, was ich für immer machen möchte. Mein Sinn des Lebens, mein Ziel, auf das ich hingearbeitet habe.

Die großen Fragen im Leben

Fast forward. Ich habe die Ausbildung positiv abgeschlossen. Habe Höhen und Tiefen durchgestanden und bin heute froh, dass ich das Studium trotz der Einsicht, dass es nicht in meinem gedachten Traumberuf endet, bis zum Ende durchgezogen. Ich habe wundervolle Freundschaften geschlossen und Lektionen für mein Leben gelernt. Aber am Ende stand ich da. Und was jetzt?

Also begann ich mich mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen. Wie wichtig ist mir Leidenschaft für das, was ich tue? Was ist mein gewünschtes Jahreseinkommen? Wie wichtig ist mir Freizeit? Wie viele Stunden kann ich vor dem Computer sitzen? Denke ich, dass es einen Job für mich gibt, der mich zu 100% erfüllt und der sich nicht nach Arbeit anfühlt?

In dem Buch “The Big Five for Life” geht es darum, dass die Arbeit nicht nur Mittel zum Zweck sein soll, sondern soll selbst zum Zweck und zum Ziel werden. Es wird auch eine schöne Metapher gemalt, in der man sich Vorstellen soll, dass man am Ende seines Lebens durch ein Museum geht. Dort aufgeteilt in verschiedenen Räumen, ist dein ganzes Leben liebevoll aufgearbeitet und präsentiert. Sollen 70% von diesen Räumen voll von Erinnerung an eine Arbeit sein, die dir keinen Spaß gemacht hat?

Um das zu verhindern gilt es deine “großen Fünf” zu finden. Die “Big Five” in deinem Leben, sind ein Vergleich zu den fünf großen Wildtieren, die man auf einer Safari gesehen haben will, um sagen zu können, dass es eine erfolgreiche Safari war. Wenn du also am Ende deines Lebens auf deine big five schaust, kannst du deinen Erfolg feststellen.

Der Weg zur Antwort

Ich denke der beste Weg um Antworten auf diese Fragen zu bekommen ist, wenn man sich über längeren Zeitraum immer wieder dieselben Fragen stellt. Ich habe für mich private reviews und vision boards entdeckt um mir meiner Bedürfnisse, Wünsche aber auch meinen Ergebnissen immer wieder bewusst zu werden. Ein großer Dank gebührt meinem Partner, der mich auf die Idee gebracht hat, regelmäßig Reviews zu machen – wöchentlich, monatlich, quartalsweise und jährlich. Wichtig dabei ist, dass man ehrlich mit sich selber ist. Denn wenn du über mehrere Monate das gleiche Ziel stehen hast, aber nie etwas dafür tust, dann musst du Konsequenzen setzen. Entweder man streicht es weg und kommt später wieder darauf zurück oder man setzt es auf der Prioritäten Liste ganz nach oben.

Die Suche nach dem Lebenssinn und den eigenen "Big Five for Life" ist keine Aufgabe, die man einmalig löst. Sie ist ein Prozess, der sich über Jahre hinweg entwickelt und immer wieder neu betrachtet werden muss. Mein Weg hat mir gezeigt, dass sich Ziele verändern dürfen und dass es nicht nur um das Erreichen eines bestimmten Traums geht, sondern um die Fähigkeit, aus jeder Erfahrung zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Am Ende zählt, dass die Räume in meinem Lebensmuseum mit Erinnerungen gefüllt sind, die für mich bedeutungsvoll sind – voller Leidenschaft, Wachstum und der ständigen Suche nach dem, was mich wirklich erfüllt.